WILLKOMMEN IM NIKOLAVIERTEL
WILLKOMMEN IM NIKOLAVIERTEL

Spaziergänge im Viertel

Im Sommer vor einigen Jahren traf ich ihn auf dem neu angelegten Spielplatz am Glockengießerweg, wo der verwilderte Park der Römervilla mit Mitteln der Sozialen Stadt Nikola in einen kleinen Bürgerpark mit Kinderspielplatz und Ruhe- und Spielzonen auch für Erwachsene umgewandelt worden war. Das war nicht bei allen Nachbarn auf einhellige Zustimmung gestoßen. In der großen Zahl von Anliegern und Bewohnern des Viertels, die sich an einem Freitagnachmittag auf Einladung des 2. Bürgermeisters zu einem Lokaltermin getroffen hatten, fiel mir ein besonnen erscheinender älterer Herr auf, und ich kam mit ihm ins Gespräch. Er fing gleich zu erzählen an, wie das früher war mit dem Viertel und dass er noch die Stethaimerstraße erlebt habe, als sie nur ein Kiesweg war. Das interessierte mich und gerne wollte er sich noch mal mit mir treffen und mir bei einem Spaziergang durch das Viertel ein paar von diesen alten Geschichten erzählen.       J.Haslauer

Die Vergangenheit ist noch lebendig – Stethaimerstraße

Seine Straße, die Herr K. zeit seines Lebens kennt. Als hier seine Familie 1916 einzog, war die Stethaimerstraße noch ein Kiesweg. Nur wenige Jahre davor war der Schlachthof gebaut (1906) und die Wohnungsgenossen-schaft GeWoGe gegründet worden (1910).

Die Malerei von Franz Högner über dem Eingang von Haus-Nr. 15-17 stellt die vier Jahreszeiten dar.
Nach dem 2. Weltkrieg brachten dort die Amerikaner ihre Leute unter, auch Flüchlinge aus der Sowjetunion. In den Wohnblöcken hörte man damals bisweilen russische Chöre singen.

Die Villa des Besitzers der Eisengießerei Josef Häuser war bereits 1899 gebaut worden und war – wie heute noch – ein architekto-nischer Glanzpunkt der Straße. Sie war ca. 1920 von Familie Römer über-nommen worden und beherbergte zuletzt u.a. die Landshuter Kriminalpolizei.

In den 20er Jahren baute die GeWoGe gegenüber dem Park der Häuser-Villa neue Wohnblöcke im Bauhaus-Stil. Das Halbrelief über dem Eingang zeigt einen der Baumeister von St. Martin, Hans Stethaimer, nach dem auch die Straße benannt worden war.

Relikte aus ganz alter Zeit – Schwestergasse und Seligenthal

Das älteste Haus in der Straße ist auch das älteste erhaltene Profangebäude in ganz Landshut. Daß es nur die Behausung der Schwestern von Seligenthal war, bevor sie 1232 in das neu gegründete Kloster ziehen konnten, dagegen spricht die Errichtung in Steinbauweise.

Die Schwestergasse war stets Gebiet der Schwaiger gewesen, die die Stadt mit Frischgemüse versorgten. Auch heute ist in der Schwestergasse noch eine Gärtnerei angesiedelt.

Fast unverändert hat sich der Blick auf das Kloster Seligenthal über die Jahrhunderte erhalten. Die Afrakapelle aus dem frühen 13. Jahrhundert ist ein baugeschichtliches und kunsthistorisches Juwel für die ganze Stadt Landshut.

Seligenthalerstraße

Früher war hier die Högner’sche Kunstanstalt, Gürtlerei und Paramentengeschäft (zur Herstellung von litur-gischen Geräten). Im heutigen Sozialgericht daneben hatte nach dem 2. Weltkrieg die amerkanische Militärregierung ein Amerika-Haus eingerichtet, - mit Behördenbüros und Kinosaal.

Das Högner-Haus an der Seligenthalerstraße, eine ehemalige Schwaige aus dem 18. Jahrhundert.

Der Kennedyplatz mit einem der ersten Hochhäuser der Stadt aus den 50er Jahren. Gegenüber befand sich das Kapitol-Kino, das seinen Betrieb in den 60er Jahren  einstellte.

14 Brasiltabakfabriken gab es um die Jahrhundertwende in Landshut, viele bedeutende darunter im heutigen Nikolaviertel. Wie etwa die von Kissenberth & Straub im nachmaligen Gesundheitsamt.

Auf dem jetzt unbebauten Gelände unmittelbar daneben stand bis in die 60er Jahre die Deltin-Tankstelle Merk. Die gegenwärtige Zwischennutzung: ein Familiengarten des Quartiermanagements.

Ludmillastraße im Wandel

Von Josef Häuser initiiert wurde der Bau der Gaststätte „Zur Erholung“ mit seinem Biergarten. Der Ort sollte zur Rekreation seiner Arbeiter dienen. Seit kurzem ist die Gaststätte geschlossen.

Die ehemalige Schreinerei Rottenkolber in der Lebühlstraße, die Fortsetzung der Ludmillastraße in Richtung Schlachthof.

Die Ludmillastraße, wo auf dem ehemaligen Gelände der Firma Roederstein, einer ehemaligen Kondensatoren-fabrik, eine moderne Wohnanlage im Entstehen ist. Gegenüber die KFZ-Werkstätten Maier. Daneben befand sich zur Schwestergasse hin das Sägewerk Frauen-knecht, nachmals die Kohlenhandlung Hofer.

Aktuelles

Nikolafest 2024 in Planung:   AG-Treffen in der AWO 

Das Nikolafest soll am 4. Mai 2024 eine Nauauflage erhalten. Die AG 3 der Sozialen Stadt Nikola trifft sich zur finalen Vorbesprechung am 8. April 2024 um 18 Uhr in der AWO in der Ludmillastraße. jh
 

Nächstes ErzählCafé im Via del Gusto am 10. April

Eine Neuauflage erlebt die ErzählCafé-Reihe „Lebensraum Nikola“ der AGs 1/3 am 10. April um 18 Uhr im Via del Gusto in der ehemaligen Durchfahrtshalle des Alten Schlachthofs in der Stethaimerstraße. Thema wird vorrangig der im Volksmund als "Harlanderviertel" bezeichnete Bereich des Nikolaviertels. Das „ErzählCafé Nikola2“ im TurmCafé am 17. Jan. war schnell ausgebucht. Eine Voranmeldung unter kontakt@nikolaviertel.de ist auch diesmal hilfreich. jh
Das Protokoll der letzten Erzählcafés hier
 

Frauen erzählen  

Am Do 7.März 24 startete in der Gastgeb eine Initiative, die besonders Frauen im Nikolaviertels ansprechen sollte. Initiatorin Christina Meindl hat sich sehr gefreut, viele Frauen zum gegenseitigen Kennenlernen beim ersten Treffen zu begrüßen. Und diese Reihe soll weitergehen. „Die Einladung ist besonders auch an Damen mit Migrationshintergrund gerichtet, denn unser Viertel ist BUNT!“, so die Initiatorin. Meldungen an kontakt@nikolaviertel.de  jh

Venus in der GlasBox 

Die "GlasBox Galerie" in der Schwestergasse 30 zeig derzeit eine aufregende Mischung von künstlerischen Positionen zum Thema Erotik: "Die Geburt der Venus" mit Arbeiten von Arno Backhaus, Ute Haas, Ruben van Hunter, Michael Lange, Jeff Veit und Klaus Wiedmann (bis 3.3.24 je Sa-So 14-18 Uhr) produzentengalerie-veit.de jh
 

Abriss Wagnergasse 2 

Das denkmalgeschützte  "Bäckerhaus" aus dem 16. Jh. wurde lt. Beschluss des Stadtrats vom 26.1.2024 zum Rückbau freigegeben und ist nun bereits abgerissen. Architekt und Investor Manfred Wimmer beabsichtigt eine kleinteilige Bebauung, die die historische Parzellenstruktur beibehält und so die alte Bebauung im Vorfeld des Klosters noch erkennbar bleiben läßt.  jh

Lesung mit Lena Gorelik  

In einer gemeinsamen Veranstaltung von fala, CBW, DOM und dem Amt für Migration und Integration liest die bekannte St. Petersburger Autorin Lena Gorelik am Do 21.3.2024 im Vortragsraum des Staatsarchivs, Schlachthofstr. 10 aus ihrem autobiographischen Roman "Wer wir sind". Beginn 19.30 Uhr. jh

Wie kam die Kirche nach

Niederbayern?  

Die Anfänge unserer Diözesen im frühen Mittelalter behandelt ein Vortrag von Dr. Thomas Paringer, den das CBW zusammen mit dem Landshuter Staatsarchiv am Mi 15.5.2024 im Vortragssaal des Staatsarchivs veranstaltet. Beginn 19 Uhr (5 €). jh

 

 

19. Bismarckplatzfest am 30.

Mai bis 2. Juni  

Vom Fr. 31.Mai bis So 2. Juni findet heuer wieder das Bismarckplatzfest statt. Weitere Infos: https://www.bismarckplatzfest.de

 

Druckversion | Sitemap
© Johann Haslauer

E-Mail